Besuch im Knast auf Alcatraz

In diesem Beitrag möchte ich euch gerne das ehemalige Hochsicherheits-Gefängnis Alcatraz in der Bucht von San Francisco vorstellen.
Dieses wurde 1933 gebaut, nachdem das bestehende Fort aufgegeben wurde. Ein Jahr später wurde die Strafanstalt zu einem Bundesgefängnis für die ganz bösen Jungs umfunktioniert. Wegen des eiskalten Wassers in der Bucht und der tückischen Strömung war „The Rock“ (Der Fels) für ein Gefängnis ideal gelegen, da eine Flucht unmöglich schien. Die ersten Gefangenen, 53 Häftlinge aus dem Staatsgefängnis in Atlanta, trafen 1934 ein. Alcatraz fungierte bis 1963 als Hochsicherheits-Gefängnis, in dem Gefangene untergebracht wurden, die in anderen Gefängnissen als unverbesserlich und schwierig eingestuft wurden. Unter ihnen befand sich auch der bekannte Gangster Al Capone (1934-1939).

Zellenhaus mit Gefängnishof
Zellenhaus mit Gefängnishof

Er, (Alfonso Capone) wurde als Sohn neapolitanischer Einwanderer im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. In den 20er und 30er Jahren kontrollierte er als Maffia-Boss die Unterwelt von Chicago und wurde zum berühmtesten Verbrecher seiner Zeit. Seine Geschäfte machte er mit illegalem Glücksspiel, Prostitution und Schutzgelderpressung. In der Zeit der Prohibition machte er auch viel Kohle mit dem illegalen Alkoholhandel. Nach Aufenthalten in diversen Gefängnissen landete er 1934 schliesslich auf Alcatraz. Nach der Freilassung starb er 1947 an den Spätfolgen einer zu spät erkannten Syphilis-Erkrankung.

Auf Alkcatraz waren immer etwa 250 Häftlinge untergebracht, welche durchschnittlich eine Strafe von 10 Jahren absitzen mussten. Entgegen der landläufigen Meinung hatte Alcatraz weder einen Todestrakt noch Häftlinge, welche zum Tode verurteilt wurden. Wegen der hohen Betriebskosten und des zunehmenden Verfalls der Anlage durch das Salzwasser, was ständige Instandhaltung der alten Gemäuer notwendig machte, ordnete Justizminister Robert F. Kennnedy am 21. März 1963 die Schließung des Gefängnisses an. Seit Anfang der 70er Jahre ist die Insel für die Öffentlichkeit zugänglich und ist heute eine Touristenattraktion.

 

Weitere Ausführungen findest du auf Wikipedia.

 

Reisetipp

 

Auf Alcatraz gelangt man mit dem Schiff von San Francisco, ab Peer 33, bei der Fisherman’s Wharf. Die Überfahrt dauert etwa 15 Minuten und bietet einen herrlichen Blick auf San Francisco und die Golden Gate Brücke. Auf Alcatraz angekommen, verteilen sich die vielen Besucher doch recht schnell und man kann sich in Ruhe alles anschauen. Es ist sehr zu empfehlen, dass man die Besichtigung per Audio-Guide macht, welche überraschender-weise auch in deutscher Sprache verfügbar sind. Dank der spannenden Erläuterungen und Erzählungen aus der Sicht von ehemaligen Häftlingen und Wärtern, wird die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis. So erfährt man beispielsweise, dass Baumängel Fluchtversuche aus dem Gefängnis begünstigt haben und wie sich das Leben hinter Gitter im Allgemeinen so abgespielt hatte. Irgendwie kommt einem vieles bekannt vor, denn das Gefängnis wurde schon oft als Filmkulisse verwendet. Was mir persönlich zu schaffen machte, war der Gestank von Mövenkacke auf dem Gelände, der einem noch den Rest des Tages verfolgte und der selbst die abendliche Dusche zu überstehen schien.

 

Legände zu Collage 

  1. Gang im Zellentrakt
  2. Blick nach San Francisco auf der dem Schiff nach Alcatraz
  3. Abgefackeltes Wohngebäude der Gefängnisleitung
  4. Zelle eines Häftlings mit guter Führung. Er konnte private Gegenstände in der Zelle haben.
  5. Zelle eines Häftlings mit Handlungsbedarf. Keine privaten Gegenstände in der Zelle
  6. Werkstatt und Infrastrukturgebäude
  7. Wasserturm mit Gefängnishof
  8. Insel Alcatraz mit Gefängnis

 

01.11.2014/HJO

 

 

 

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0